Die Mitte fühlt sich leicht an. Wie kommst du in deine Mitte?

Die Mitte fühlt sich leicht an.

von Winnie | Klarheit und Achtsamkeit

Feb 28
Die Mitte fühlt sich leicht an.

Die Leichtigkeit findest du in deiner Mitte. Die Frage ist allerdings, wie kommst du in deine Mitte? Dazu kommt noch, dass es nicht einfach ist in der Mitte zu bleiben. Immer wieder kommen neue Impulse, die deine Reaktion fordern. Wie kannst du da bei dir bleiben?

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Finde deine Mitte.

Stell dich vor, du balancierst auf einem grossen Ball, wie im Zirkus. Kannst du still stehen bleiben? Nein, der Ball rollt ja hin und her. Andauernd machst du kleine Bewegungen, um auf dem Ball stehen zu bleiben. Dein Gleichgewicht ist ein dynamischer Prozess. Das Gleiche gilt, um in deiner Mitte zu bleiben.

Jetzt nimm deinen Körper wahr. Steh auf und schliesse deine Augen. Wenn du ganz locker stehst, überprüfe ob du deine Kniegelenke noch mehr strecken kannst? Was ändert sich, wenn du deine Knie lockerst und nachher wieder fest durchstreckst? Achte dabei auf die Bewegung deiner gesamten Wirbelsäule.

Die meisten Menschen strecken ihre Knie zu fest durch. Das ist eine Endposition im Gelenk. Um das Bein zu beugen, musst du es erst "entriegeln". Mit durchgestreckten Knien kannst du kaum auf dem Ball stehen bleiben. Wenn du in der Endposition eingerastet bist, reagierst du weniger schnell.

Wo bist du eingerastet?

Als Therapeutin begegne ich vielen Menschen, die irgendwo im Körper blockiert sind. Sie suchen meine Unterstützung, da sie sich eingeschränkt fühlen oder Schmerzen haben. Sie haben ihre freie Beweglichkeit verloren.

Diese Einschränkungen können ebenso in unserem Denkmuster verankert sein. Frage dich, wie offen du bist für neue Sichtweisen? Bist du ein Querdenker? Wenn du etwas sehr gut oder sehr schlecht findest, rastest du in deiner Position ein!

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

Dieses bekannte Zitat stammt von Francis Picabia, ein französischer Künstler und Querdenker. Das Denken findet bevorzugt in einem bekannten Rahmen statt, mehr dazu in diesem Blog.

Der Mensch richtet am Liebsten seine Wahrnehmung auf das, was sein Weltbild bestätigt. Die Folge, dieser Meinung zementiert sich immer mehr und wird so zum Glaubenssatz. Du wirst bezüglich dieses Themas unflexibel. Deine Ansichten rasten ein. Mehr dazu im Blog "Recht haben oder besser wissen".

Der Mensch richtet am Liebsten seine Wahrnehmung auf das, was sein Weltbild bestätigt.

Flexibilität ist überlebenswichtig.

Mehr als je zuvor bist du gefordert deine Meinung an die Gegebenheiten anzupassen. Der Wandel unserer Gesellschaft und Herausforderungen, die diese uns stellen sind mit altbekannten Lösungen nicht zu bewältigen.

Albert Einstein hat bereits vor vielen Jahren folgendes gesagt

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

Diese Weisheit gilt genauso auf der persönlichen Ebene. Wenn du anfängst anders zu denken, wirst du neue Erfahrungen machen. Bist du in einer Situation befangen, dann werden unkonventionelle Gedanken ungeahnte Lösungen herbeiführen.

Wenn du anfängst anders zu denken, wirst du neue Erfahrungen machen.

Öffne dich für neue Impulse.

Öffne dich für neue Impulse

Die Mitte befindet sich zwischen zwei Polen. Ein Beispiel, du bist dir sicher, dass deine Wahl richtig ist und dein Gegenüber ist ganz anderer Meinung. Wenn jeder sich in die Schuhe des anderen versetzt, ist es möglich in der Mitte eine neue Idee zu finden, jenseits von richtig und falsch.

Genauso ist es in deinem Alltag. Stell dir vor, dass du allem, wie zum ersten Mal begegnest. Du hast noch kein Referenzsystem und damit keine Möglichkeit auf alte Erfahrungen zurückzugreifen. Du weisst nicht, ob etwas gefährlich ist und wie du dich verhalten solltest. Du lässt dich unvoreingenommen auf diese neuen Erfahrungen ein.

Besteht eine Verbindung zwischen deinem Denken und Wohlbefinden?

Ganz klar, das hast du sicher schon öfters festgestellt. Du bist verliebt und läufst beschwingt durch die Gegend. Du fühlst dich unsicher und ziehst die Schultern hoch. Du bist wütend und ballst deine Hände zu Fäusten.

Jeder Gedanke und jede Emotion wirkt sich auf deinen Körper aus. Du bekommst es nicht immer bewusst mit, da vieles dich ablenkt. Lese dazu auch "Eine einfache Anleitung für mehr mentale Stabilität".

Der Dalai Lama hat folgendes gesagt

Ich versuche, allen Menschen gegenüber aufrichtig zu sein, selbst den Chinesen gegenüber. Wenn ich Feindseligkeit, Zorn oder Hass entwickle, wer ist dann der Leidtragende? Ich verliere meine Zufriedenheit, meinen Schlaf und meinen Appetit, aber die Chinesen stören meine Gefühle nicht im geringsten.

Das ist der Grund, weshalb Achtsamkeit so wichtig ist. Entwickle ein Gespür für das was in dir lebt. Das wirkt sich direkt auf dein Wohlbefinden aus.

Jeder Gedanke und jede Emotion wirkt sich auf deinen Körper aus. Das ist der Grund, weshalb Achtsamkeit so wichtig ist.

Werde dir deiner überholten Programme bewusst.

Die Mitte fühlt sich leicht an.

Alte Erfahrungen sind in uns gespeichert. Da kann es sein, dass ein überholtes Program aktiviert wird und die Führung übernimmt.

Befolgen wir doch den Rat von Charlie Chaplin

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute “Herzensweisheit”.

Diese Herzensweisheit kann wachsen, wenn du in deiner Mitte bist und bleibst.

Wie kommst du in deine Mitte?

1. Richte immer ein Teil deiner Aufmerksamkeit nach innen.

2. Entwickle ein Gefühl für das was dir gut tut und schadet. Beobachte, wie es sich anfühlt. Fühlt es sich leicht an, dann ist es das Richtige.

3. Hinterfrage deine Meinung. Für jeden Standpunkt gibt es einen Gegenstandpunkt. Was richtig und falsch ist, ist sehr persönlich. Deine Wahrheit ist abhängig von deiner Wahrnehmung. Natürlich gibt es allgemein gültige Normen. Bereits hier findest du Menschen, die sich ausserhalb diesen gesellschaftlichen Abmachungen bewegen.

4. Hinterfrage den Konsens. Wenn sich viele Menschen einig sind, dass etwas wahr ist, ist es dann die Wahrheit? Goethe sagt dazu folgendes

Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns herum immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse.

Verschreibe dich die Achtsamkeit und wohlwollende Gedanken!

Fazit:

Die Mitte kannst du auf viele Arten verlieren. Das kann schleichend gehen oder durch ein einschneidendes Erlebnis. Um den chaotischen Alltag mit all seinen Herausforderungen gut zu bewältigen, ist es wichtig aus der Mitte heraus zu handeln.

Leichtigkeit entsteht, wenn du dich bewusst wahrnimmst und Selbstverständliches hinterfragst.

Dietrich Bonhöffer gibt uns folgendes Rezept

Man muss sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder hindurchfinden zu den grossen Gedanken, die einen stärken.

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