Lasst uns reden! Wie du erfolgreich ein schwieriges Gespräch führst.

Lasst uns reden: So gelingt es bestimmt!

von Winnie | Mit dem Herzen denken

Nov 24
Wie du ein schwieriges Gespräch perfekt meisterst.

Stell dir folgende Situation vor. Du bist in einer Partnerschaft und es hat sich seit längerer Zeit eine Spannung und Unmut in dir aufgebaut. Es gibt vieles was du sagen willst, aber du traust dich nicht, denn du hast Angst vor einer Eskalation. Du spürst allerdings, dass es dir wichtig ist die Lage zu klären. So kannst du nicht weiter machen!

In jeder Beziehung ist es wichtig deutlich zu sagen und zu zeigen, wo die Grenzen liegen und welche Bedürfnisse da sind. Nicht immer wird das, was wir ausdrücken auch so empfangen. Dann ist ein klärendes Gespräch angesagt. Wie gestaltest du dieses Gespräch?

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Die idealen Bedingungen für ein erfolgreiches Gespräch.

Der Anfang:

Kläre erst für dich, was das Ziel dieses Gesprächs ist.

Kläre erst für dich, was das Ziel dieses Gesprächs ist. Was willst du erreichen? Nur deinen Unmut zu formulieren ist nicht zielführend. Was sollte sich verändern?

Gestalte die Umstände so, dass dein Gesprächspartner auf Empfang ist.

Gestalte die Umstände so, dass dein Gesprächspartner auf Empfang ist. Ein Beispiel, wenn dein Partner gestresst von der Arbeit nach Hause kommt, wird er kaum offen für dein Anliegen sein. Aus Gründen der Lesbarkeit habe ich mich für die männliche Form entschieden.

Schweigen und den richtigen Moment abwarten ist der Schlüssel für gutes Gelingen. Achte auf eine angenehme Atmosphäre ohne Ablenkung. Das bedeutet, Telefon aus und die Kinder ins Bett!

Das Gespräch:

Auf die richtigen Worte kommt es an.

Auf die richtigen Worte kommt es an. Rede von deinen Gefühlen und zwar möglichst sachlich. Sei dabei ehrlich ohne anzugreifen. Sei dir bewusst was du sagst. Mehr dazu in diesem Blog "5 Worte, die dich schwächen."

Nicht: "Du bist so mit dir beschäftigt, dass du nicht einmal merkst, wie es mir geht", sondern "Ich fühle mich nicht gesehen".

Nicht: "Wenn du nach Hause kommst bist du so schlecht gelaunt", sondern "Es macht mir Mühe, dass du so genervt bist, wenn du nach Hause kommst".

Nicht: "Du räumst nie auf", sondern "Ich habe den Eindruck als Einzige aufzuräumen".

Willst du deine Kommunikationsfähigkeit verbessern? Hier geht es zum Download
"10 Worte, die es in sich haben".

Gehe Schritt für Schritt vor.

Gehe Schritt für Schritt vor. Überfordere deinen Partner nicht. Verpacke nicht zu viele Anliegen in dieses Gespräch. Oft ist weniger mehr und vertage weitere Anliegen auf später.

Höre zu!

Höre zu und gib deinem Gesprächspartner die Zeit seine Gedanken zu sammeln. Reagiere nicht gleich, sondern lass seine Worte auf dich wirken. Gehe innerlich ein wenig auf Distanz, um nicht aus der Betroffenheit heraus zu reagieren. Mehr dazu in folgendem Blog.

Zeige Mitgefühl, nicht jedem fällt es leicht sich zu öffnen und seine Gefühle zu äussern. Wenn du offen bleibst, wird sich dein Gesprächspartner mehr mitteilen.

Leg niemandem Worte in den Mund.

Leg niemandem Worte in den Mund. Gib deinem Gegenüber die Möglichkeit seine Gründe zu formulieren, denn du hast lediglich Vermutungen. Öffne dich für seine Perspektive. Nur so findet ihr einen gemeinsamen Nenner.

So geht es oft mit einer Unterhaltung: Nach einer Weile vergeblicher Auseinandersetzung merkt man, dass man gar nicht von derselben Sache gesprochen hat.

Andre Gide

Formuliere die gehörte Aussage in deine eigenen Worte.

Formuliere die Aussage in deine eigenen Worte, um sicher zu gehen, dass du alles richtig verstanden hast.

Bleibe sachlich.

Bleibe sachlich und akzeptiere das zwei Menschen unterschiedliche Ansichten haben können. Richtig und falsch gibt es nicht. Mehr dazu hier. Versuche den Anderen zu verstehen und seine Beweggründe ernst zu nehmen.

Geh der Sache auf den Grund.

Geh der Sache auf den Grund. Gib dich nicht zufrieden bis du verstanden hast, was bei dir und deinem Gegenüber abläuft. Halte nichts zurück und hüte dich vor Vorwürfe.

Der Abschluss:

Wie sieht die Lösung aus?

Findet den gemeinsamen Nenner und erarbeitet eine Lösung. Ein Kompromiss ist vielleicht das Maximum, was momentan möglich ist. Möglicherweise findet ihr einen Mehrwert, wo beide gewinnen.

In einer Situation, wo immer die gleiche Person aufräumt und deshalb genervt ist, könnte ein Kompromiss wie folgt aussehen. Jeder wählt seine Haushaltsaufgaben und erledigt diese wöchentlich im Alleingang. Ein möglicher Mehrwert wäre, einmal in der Woche gemeinsam abzuwaschen und nachher zusammen etwas lässiges zu unternehmen. 

Klärendes Gespräch

Haltet die Vereinbarung fest.

Haltet die Vereinbarung fest, damit es konkret und verbindlich ist. Somit sind Missverständnisse ausgeschlossen und jeder weiss, woran er ist.

Überprüft regelmässig, ob die Abmachung stimmig ist.

Trotz allem guten Willen ist es anspruchsvoll solche Vereinbarungen auf Dauer umzusetzen. Ein gelegentlicher Austausch, ob es beiden gut mit dieser Abmachung geht, ist wichtig. 

Einerseits könnt ihr dann manches weiter optimieren. Andererseits fühlt sich jeder von euch auf diese Art ernst genommen. 

Liebe ist kein Solo. Liebe ist ein Duett.
Schwindet sie bei einem, verstummt das Lied.

Adelbert von Chamisso

Zu einem Duett gehört ein regelmässiges konstruktives Gespräch. Es lohnt sich!

Fazit:

Die idealen Bedingungen für ein konstruktives Gespräch sind:

  • Kläre erst für dich, was das Ziel dieses Gesprächs ist.
  • Gestalte die Umstände so, dass dein Gesprächspartner auf Empfang ist.
  • Auf die richtigen Worte kommt es an. Höre zu, bleibe sachlich und formuliere die gehörte Aussage in deine eigenen Worte!
  • Geht der Sache auf den Grund und vereinbart eine Lösung. Haltet diese Abmachung fest und überprüft regelmässig, ob diese Vereinbarung für beide noch stimmig ist.

Wie gehst du vor, um ein klärendes Gespräch zu führen?

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