Die Stille ist in unserer hektischen Zeit ein kostbares Gut. Sie hilft Stress abzubauen und dir herauszufinden, was wichtig ist.
More...
Folgendes Zitat von Henry David Thoreau, ein amerikanischer Philosoph, Naturalist und Mystiker gibt ein klarer Anhaltspunkt
Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, nach aussen in die Welt tragen, geschehen Wunder.
Um heraus zu finden, was in dir liegt, ist die Stille ein wirksames Hilfsmittel. Nach dem Grundsatz, um zu bekommen was du willst, musst du wissen was du willst.
Auf der Suche nach Stille und wo du sie finden kannst, habe ich erst mal im Duden nachgeschaut.
Gemäss dem Duden bedeutet Stille:
- durch kein lärmendes, unangenehmes Geräusch gestörter [wohltuender] Zustand
- Zustand, der dadurch geprägt ist, dass [plötzlich] kein lautes Geräusch, kein Ton mehr zu hören ist, alles schweigt
- Zustand des Ruhigseins
- in »in aller Stille«
Die Stille hat also viel mit dem Fehlen von Klang und mit dem Gehör zu tun.
Sie ist innen und aussen. Die Stille ermöglicht es dir nach innen zu hören und so zur Ruhe zu kommen.
In unserem hektischen Alltag, die Stille zu finden ist kein leichtes Unterfangen. Früher haben sich die Weisen in den Wald und in die Berge zurückgezogen, um zu meditieren. Sie haben oft ihr ganzes Leben damit verbracht den Sinn des Lebens und die universellen Prinzipien zu erkennen und zu verstehen.
Dank dem Internet können wir uns schnell viel Wissen aneignen. Jedoch Wissen alleine macht nicht seelig. Die entsprechenden Handlungen sind die Basis von Veränderungen. Die Herausforderung ist, die Stille zu leben!
Andauernd prasseln Eindrücke auf uns ein.
Fortwährend prasseln Eindrücke auf uns ein. Stell dir folgende Situation vor. Du bist an einem Apéro und kennst kaum jemand. Es ist wichtig für deine Arbeit, dich hier zu zeigen.
Du bist gelangweilt und fragst dich, wie lange du anstandshalber bleiben solltest. Die Gespräche sind uninteressant und du beobachtest die Menschen. Du malst dir Geschichten über deren Leben aus.
Auf einmal hörst du, wie jemand am anderen Ende des Raums dein Name erwähnt. Du bist jetzt hellwach und spitzt deine Ohren, um die Sachlage zu verstehen. Diese Situation zeigt auf, dass du mehr wahrnimmst als du denkst.
Deine Sinne übermitteln andauernd Informationen an das Nervensystem. Dein Gehirn sortiert diese Informationen nach Relevanz. Dein Gehirn entscheidet, welche Informationen wichtig sind.
Die Stille ist innen und aussen. Sie ermöglicht es dir nach innen zu hören und so zur Ruhe zu kommen.
Andauernd prasseln Eindrücke auf uns ein. Die Herausforderung ist, die Stille zu leben!
Deine Sinne übermitteln andauernd Informationen an das Nervensystem. Dein Gehirn sortiert diese Informationen nach Relevanz. Dein Gehirn entscheidet, welche Informationen wichtig sind.
Dein Gehirn entscheidet, welche Informationen wichtig sind.
Was ist dann relevant? Auch wenn der Mensch längst „höchst-zivilisiert“ ist, laufen trotzdem alte „prähistorische“ Programme ab. Analog der Entscheidung, ist mein Leben in Gefahr?
Wenn ja, wie soll ich mich jetzt verhalten? Im Falle einer Gefahr sollten wir schnell reagieren. Dies ist ein gutes automatisches Programm, um zu Überleben. Da bekommt der Cortex, also der Verstand erst nachträglich mit, was passiert ist.
Dein Gehirn sortiert Eindrücke nach Gefahrenstufe! Gefahren sind nicht nur im Dschungel, sondern durchaus auch im städtischen Alltag vorhanden. Wenn dir jemand auf den Fuss steht, reagierst du möglichst schnell, um Gewebeschäden zu vermeiden.
Wenn du aus den Augenwinkeln siehst, dass sich schnell etwas auf dich zubewegt, gehst du erst mal aus der Gefahrenzone weg, ohne darüber nachzudenken.
Einerseits sind wir körperlichen Gefahren ausgesetzt und andererseits beschäftigen wir uns mit belastenden Lebenssituationen. All dies wirkt auf dich und auf deinen Körper.
Du passt dich den Anforderungen deines Alltags an.
Du passt dich den Anforderungen deines Alltags an und dies hat Folgen. Die Gefahreneinschätzung verschiebt sich. Viel Stress im Alltag aktiviert das Nervensystem und mehr Signale werden weitergeleitet.
Dies wirkt sich u.a. auf unseren Herzschlag, die Muskelanspannung und den Atem aus. Dies ermöglicht es uns schnell zu reagieren. Die Aufmerksamkeit geht mehr nach aussen. Es entsteht eine innere Unruhe.
Laotse, ein legendärer chinesischer Philosoph, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll, gibt uns folgende Anregung
Wenn man trübes Wasser in Ruhe lässt, wird es wieder klar.
Wie gelingt es in einer hektischen Gesellschaft, die Stille zu finden und doch seine Aufgaben zu meistern? Ist das Leben eines Eremiten die Lösung?
Kennst du jemand, der die Ruhe selbst ist? Wie ist es für dich, mit so jemandem zusammen zu sein? Ist es nicht irgendwie ansteckend, genauso wie gestresste Menschen dich eher nervös machen?
Das Leben eines Einsiedlers hat bestimmt seine Herausforderungen. Du jedoch lebst Hier und Jetzt und kannst etwas bewirken, indem du diesen Spagat zwischen Stille und Lärm, Hektik und Ruhe schaffst.
Du passt dich den Anforderungen deines Alltags an und dies hat Folgen.
Viel Stress im Alltag aktiviert das Nervensystem und mehr Signale werden weitergeleitet.
Du jedoch lebst Hier und Jetzt und kannst etwas bewirken, indem du diesen Spagat zwischen Stille und Lärm, Hektik und Ruhe schaffst.
Ist es möglich in deinem Alltag diese Stille zu finden?
Alles ist abhängig davon, auf was du deine Aufmerksamkeit richtest. Trotz viel Lärm um uns herum, gibt es weniger offensichtlich auch Momente der Stille.
Zwischen jedem Herzschlag gibt es eine Pause. In einem Musikstück gibt es zwischen den Klängen der Noten, oft mehr oder weniger lange Momente der Stille. In einem guten Gespräch ist die Pause zwischen den Sätze genauso wichtig, wie das Gesagte.
Schwingungen breiten sich aus, längst nachdem wir nichts mehr hören. Wir schwingen bei allem mit. Mit störenden Geräuschen mitzuschwingen passiert wie von selbst. Aktiv wegzuhören und sich auf anderes, wie die Stille oder das Zwitschern der Vögel zu konzentrieren ist Übungssache.
Søren Aabye Kierkegaard gilt als bedeutendster dänischer Philosoph und sagt uns folgendes
Wenn alles still ist, geschieht am meisten.
Erlaube dir die Zeit etwas zu erfahren.
Viel Hektik entsteht durch die Jagd nach der nächsten Erfahrung. Es sind einzelne Impulse, ohne das wir in die Tiefe gehen. Du wirst so nicht wirklich berührt, weil du bereits beim nächsten Erlebnis bist.
Es ist als ob du einen Stein ins Wasser wirfst. Die Kreise breiten sich immer mehr aus. Das setzt etwas in Bewegung. Diese Ausdehnung spürst du einfacher in der Stille.
Manche Menschen sehnen sich nach der Stille. Wiederum andere Menschen gehen der Stille aus dem Weg. Wo ordnest du dich ein?
Wie kannst du besser mit dem Lärm umgehen?
Eckhart Tolle, bekannt durch seinen Bestseller Jetzt, die Kraft der Gegenwart zeigt uns einen hilfreichen Weg, um besser mit dem Lärm umzugehen.
Jeder störende Lärm kann ebenso hilfreich sein, wie äussere Stille. Inwiefern? Wenn du den inneren Widerstand gegen den Lärm aufgibst, so dass er sein darf, wie er ist, führt dich dieses Annehmen auch in den Bereich des inneren Friedens, der inneren Stille.
Konkret: Wenn mein Mann schnarcht, habe ich mehrere Optionen. Ich zügle (meistens habe ich dazu keine Lust). Ich schupse ihn, damit er sich dreht (wirkt nicht so gut). Ich nerve mich tierisch, bis ich gar nicht mehr schlafen kann.
Ich meditiere, indem ich meine Aufmerksamkeit auf das Geräusch richte. Das Schnarchen wird zu einem Mantra. Ich wehre mich nicht mehr dagegen und höre auf, es als negativ zu bewerten. So kann ich dann meistens gut einschlafen. Willst du wissen, wie du leicht im Alltag meditieren kannst, dann klicke hier.
Fazit:
Die Stille zu finden ist eine Sache der Perspektive. Sie ist da, oft versteckt unter vordergründigem Lärm. Öffne deine Ohren für den Klang der Stille.
Du kannst selber entscheiden auf was du dich konzentrierst. Wenn es dir gelingt den Lärm anzunehmen, kann eine innere Ruhe entstehen.
Dies ermöglicht es dir das was in dir liegt zu finden und es in die Welt zu tragen.
