Der Glücksfaktor, wissenschaftlich untermauert. Was uns glücklich macht.

Was zwei Langzeitstudien zum Glück sagen.

von Winnie | Klarheit und Achtsamkeit

Sep 29
Langzeitstudie Glück

Langzeitstudien haben den Vorteil, dass sie Daten über viele Jahre liefern. So sind Entwicklungen klar ersichtlich. Jedoch braucht es viel Geduld und Sachverstand, um die Ergebnisse zu interpretieren.

Zwei der bekanntesten Langzeitstudien sind die Grant-Study und die Glueck-Study. Sie liefern den Forschern viele Daten. Die Wissenschaftler wollen wissen, wie das Leben gelingt und was die Glücksformel ist? Seit 75 Jahren werden die Daten der Teilnehmer ausgewertet. Welche Erkenntnisse kannst du für dich nutzen?

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Der Aufbau dieser Studien.

Die Grant-Study verfolgt das Leben von 268 Harvard-Absolventen, aus den Jahrgängen 1939-1944. Da Harvard damals noch keine Frauen aufnahm, alles nur Männer. In der Glueck-Study werden 456 Männer, die alle als Kinder in den ärmeren Vierteln von Boston aufgewachsen sind, untersucht. 

Diese Männer werden regelmässig bis zu ihrem Tod auf Herz und Nieren überprüft. Neben regelmässigen Fragebogen, Interviews zu ihrem Befinden und Schriftanalysen, werden sie auch ausgiebigen medizinischen Tests unterzogen.

Im 2017 leben noch 60 Männer, die an dieser Studie teilnehmen. Ungefähr 25% der Teilnehmern haben ein gelungenes Lebens geführt. Jetzt geht die Studie in die zweite Runde. Nun werden die Nachkommen der Probanden, rund 2000 Kindern ebenfalls untersucht.

Die Erkenntnisse

Gute Beziehungen machen uns glücklicher.

Es sind nicht die Anzahl Freunde, sondern die Qualität der Beziehungen. Es geht hier um das Gefühl, trotz aller Unstimmigkeiten und Verschiedenheiten aufeinander zählen zu können.

Die Liebe hat eine positive Wirkung auf unsere emotionale Stabilität und Gesundheit. Der Proband, welcher mit fünfzig Jahren gute tragfähige Beziehungen hatte, war mit achtzig Jahren am gesündesten.

Finde den Lebensweg, der die Liebe nicht vertreibt.

Laut der Studie bedeutet Glück auch, nicht immer alles gleich und sofort zu wollen, sondern sogar weniger zu wollen, Impulse kontrollieren zu können und seinen Trieben nicht gleich nachzugeben.

Sei dir bewusst, dass viel Geld und Erfolg weniger erstrebenswert sind, als gute menschliche Beziehungen und lege deine Prioritäten entsprechend. Lese dazu auch "Wie du die richtigen Prioritäten setzt" und "Weshalb Reichtum viel mehr ist als nur Geld".

Es kommt nicht darauf an, welche Schwierigkeiten das Leben einem beschert.

Unabhängig davon welche Schicksalsschläge auf dich einprasseln, es kommt darauf an, wie du damit umgehst. Wenn du negative Ereignisse und Probleme verdrängst, intellektualisierst oder auf andere projizierst, werden sie dich verfolgen und schlimmstenfalls in die Knie zwingen.

Wenn es dir gelingt diese Herausforderungen mit Gelassenheit, eine gewisse neutrale Distanz und innere Leichtigkeit zu begegnen, trägst du diese Lasten nicht mit dir herum, sondern du kannst sie verarbeiten.

Realitätssinn und die Fähigkeit aus deinen Erfahrungen zu lernen tragen wesentlich zu einem glücklichen Leben bei. Vergeben, Humor, einen klaren Kopf bewahren und alles nicht so ernst nehmen sind weitere effektive Mittel, um besser mit dem Leben umzugehen. 

Inzwischen glaubt Psychiatrieprofessor George Vaillant, seit 42 Jahren Leiter der Harvard-Studie, das Geheimnis des Glücks gelüftet zu haben.


Glücklich sein bis ins hohe Alter, das liegt in unseren Händen, zumindest teilweise.

Ein vertiefendes Interview mit George Vaillant und der Süddeutschen Zeitung findest du hier.

Fazit:

Diese beiden Langzeitstudien weisen darauf hin, dass der Schlüssel zum Glück sich aus folgenden Faktoren zusammensetzt: ein gutes soziales Netzwerk, Genügsamkeit, Impulskontrolle und die Fähigkeit, das Beste aus den Umständen zu machen.

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(2) comments

Karin 3. Oktober 2017

Bin nächstes Jahr 49 Jahre verheiratet und kann nur bestätigen, dass das Glück von Vertrauen in den Partner, gutem Netzwerk und Zusammenhalt in der Familie sowie vielen kleinen Begebenheiten abhängt.

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    Winnie 4. Oktober 2017

    Liebe Karin,
    Herzlichen Dank für deinen Kommentar. Gratuliere, da hast du vieles richtig gemacht.

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