Versuchst du auf Biegen und Brechen dein Ziel zu erreichen? Wie flexibel bist du, wenn du Pläne schmiedest und alles kommt anders? Wie gut kannst du mit Unerwartetem umgehen? Gelingt es dir dann loszulassen?
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Vielleicht denkst du auch, das ist wieder typisch und resignierst. Beides ist nicht optimal, um dein Wohlbefinden zu steigern.
Wie wichtig sind Ziele?
Stell dir vor, du befindest dich in einem Labyrinth. Du gehst einen Weg ohne zu erkennen wohin er führt. Zwischendurch findest du Wegvergabelungen vor. Wie entscheidest du dich? In welche Richtung geht es weiter?
Die Wände des Labyrinths sind zu hoch und bieten dir keinerlei Orientierung. Vielleicht siehst du die Sterne oder die Sonne. Sie geben dir Auskunft in welche Richtung du läufst. Damit du diese Informationen nutzen kannst, solltest du wissen wohin du unterwegs bist.
Dein Ziel gibt dir die Richtung vor.
Eine gute Hilfe ist deine innere Stimme. Wie wäre es regelmässig innerlich zu überprüfen, ob du noch auf dem rechten Weg bist? Viele Wege führen zum Ziel.
Tendenziell legen wir zu viel Wert auf den Weg. Hier zeigt sich deine Flexibilität. Es ist nicht so wichtig, welcher Weg dich zum Ziel führt.
Das Leben ist manchmal einem Labyrinth ähnlich. Es ist nicht so einfach zu erkennen, ob du dich Richtung „Ausgang“ bewegst. Da kannst du dich leicht verirren und weitere Möglichkeiten, um ans Ziel zu kommen gar nicht bewusst wahrnehmen.
Ziele sind Bestellungen an’s Universum.
Anregungen, wie du glücksbringende Ziele entwickelst findest du hier in meinem Blog. Wenn du in einem Online-Shop etwas bestellst, kann es dir gleich sein, auf welchem Weg deine Bestellung zu dir kommt.
Es ist nicht anders mit der Realisierung deiner Ziele und Wünsche. Du lieferst beim Bestellen möglichst genaue Angaben und wartest bis das Paket in deinem Briefkasten liegt.
Warten ist eine Kunst.
Bleiben wir beim Beispiel deiner Online-Bestellung. Die Lieferung dauert viel länger als du erwartet hast. Du freust dich, kannst fast nicht warten und kontrollierst wochenlang 2 mal täglich deinen Briefkasten. Du findest jedesmal einen leeren Briefkasten vor.
Langsam verändert sich deine Vorfreude in Ärger. Du machst dir Sorgen, dass deine Bestellung nie angekommen ist und schimpfst über den Lieferanten. Du schickst Emails und rufst frustriert an. Nichts wirkt, es geht nicht schneller.
Irgendwann lässt du los, weil du nicht mehr wirklich dran glaubst, dass es noch was wird. Genau dann findest du das Paket im Briefkasten.
Nicht alle Bestellungen werden ausgeliefert.
Tja, die gute Nachricht ist, dass du einen grossen Einfluss auf dein Schicksal hast. Deine Gedanken, deine Emotionen und deine Handlungen haben eine Wirkung und bestimmen deinen Weg.
Die schlechte Nachricht ist, dass du nicht alles beeinflussen kannst. Das Leben hat seine Eigendynamik und verfolgt manchmal Wege, die wir Menschen nicht verstehen.
Auf Biegen und Brechen kommst du nicht immer ans Ziel. Oft ist dagegen deine Flexibilität gefragt.
Flexibilität ist Beweglichkeit in alle Richtungen.
Deine Beweglichkeit kann auf viele Arten eingeschränkt sein und zwar körperlich, emotional und mental. Körperliche Spannungen können dir etwas über deine Lebensstrategien aufzeigen.
Einige Beispiele aus dem Sprachgebrauch (in Holländisch und Deutsch sind die Redewendungen gleich):
- Bist du verbissen? Wie oft beisst du dich durch?
- Versteifst du dich auf das was du erreichen willst? Kannst du deinen Kopf nicht drehen, weil du das Objekt deiner Begierde nicht aus den Augen lassen willst?
- Kannst du nicht loslassen? Hast du eine hohe Spannung in deiner Muskulatur?
- Weigerst du dich in die Knie zu gehen?
- Lässt du dich nicht so schnell unterkriegen?
- Bist du unnachgiebig?
Ist das Leben ein Kampf?
Hast du vom Pareto-Prinzip gehört? Dieses Prinzip besagt, dass 80% der Ergebnisse mit 20% des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20% der Ergebnisse benötigen mit 80% die meiste Arbeit.
Dieses Prinzip kannst du überall dort in deinem Leben anwenden, wo du kämpfst, damit vieles leichter wird. Überlege dir, wo 80% mehr als genug ist. Oft ist weniger mehr. Stell dir vor, du wirst auf diese Art ein lockerer Typ!
Die deutsche Sprache ist sehr differenziert in Bezug auf Wörter, wie „hingeben, nachgeben, aufgeben“. Diese Nuancen beschreiben ganz unterschiedliche Seins-Zustände.
Aufgeben:
Aufgeben ist die Flinte ins Korn zu schmeissen. Das kann eine durchaus sinnvolle Variante sein, wenn das Ziel nicht mehr mit deiner Situation übereinstimmt oder wenn der Aufwand, um dein Ziel zu erreichen zu Lasten deiner Lebensqualität geht.
Kluge Worte von Niccolò Machiavelli, ein italienischer Dichter und Politiker
Es ist nicht weise, das zu verteidigen, was man ohnehin aufgeben muss.
Nachgeben:
Nachgeben ist für mich eine Form des kontrollierten Loslassens. Vergleiche die Flexibilität des Bambus mit der Starrheit eines alten Baumes. Der Bambus gibt geschmeidig nach und der alte Baum wird beim nächsten Wirbelsturm entwurzelt.
Dem Duden gemäss ist eine Bedeutung von Nachgeben,
nach einem anfänglichen Widerstand doch zu zustimmen oder dem Druck nicht standhalten.
Dies zeigt auf, dass in unserer Kultur Nachgeben nichts positives ist. Es wird mit Schwäche assoziiert. Dabei heisst es auch: Der Klügere gibt nach!
Verwende deine Energie für anderes. Nachgeben setzt Ressourcen frei und wird dir andere Erfahrungen bescheren.
Bruce Lee, ein chinesischer Kampfkünstler gibt uns folgende Anregung
Leere deinen Geist. Werde formlos und gestaltlos wie Wasser. Wenn man Wasser in eine Tasse giesst, wird es zur Tasse. Giesst man Wasser in eine Flasche, wird es zur Flasche. Giesst du Wasser in eine Teekanne, wird es zur Teekanne.
Was bringt es auf Dauer einen Kurs der Konfrontation und Kampf zu verfolgen? Es ist wichtig für deine Werte und Überzeugungen einzustehen. Es ist allerdings nicht deine Aufgabe andere zu überzeugen.
Investiere lieber deine Energie darin, deine Werte und Überzeugungen in deinem Alltag zu leben. Gehe mit gutem Vorbild voran.
Hingeben:
Hingeben ist sich fügen in etwas, was grösser ist als uns. Jetzt lässt du los in vollem Vertrauen, dass alles gut kommt. Du weisst, dass du von deiner Perspektive aus, den bestmöglichen Ausgang der Situation noch nicht erkennen kannst.
Bernardin Schellenberger, ein deutscher Theologe, Hausmann und Schriftsteller
Die Kunst, ein reifer Mensch zu werden, besteht zu einem guten Stück, wenn nicht sogar im Wesentlichen darin, sein Ich, das am Anfang des Lebens allbeherrschend in der Mitte steht, immer mehr aus der Mitte heraus zu bewegen und sich dieses Ich in der Hingabe und Liebe nehmen zu lassen. Dazu gehört natürlich das Vertrauen, dass wer sein Leben, sein Ich hergibt, es in Wirklichkeit erst richtig finden wird.
Wenn dir die Hingabe gelingt, ist dies ein sehr entspannter, lockerer Zustand, wo dir viele neue Impulse zufliessen. Lese dazu auch "Eine einfache Anleitung für mehr mentale Stabilität".
Fazit:
Spannungen im Körper sind oft ein Anzeichen für eine kämpferische Grundhaltung. Wenn du spielerisch mit diesen Verspannungen umgehst, hast du die Möglichkeit dein Verhalten zu ändern und dein Wohlbefinden zu steigern.
Bewege dich zwischen Ergeben, Nachgeben und Hingeben, um deine Ziele zu erreichen. Registriere was dir gut tut und verlasse dich dabei auf deinen Körper, denn er wird dir die Richtung vorgeben.
Wo erkennst du dich?