Wie denkst du dich glücklich? Und willst du deinen Verstand verlieren? Dazu erzähle ich dir eine kurze Geschichte. Ausserdem erhältst du Tipps und Tricks.
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Der älteste Sohn eines Sultans tritt sein Erbe an. Er stellt fest, dass sein Reich in einem sehr schlimmen Zustand ist. Nichts funktioniert!
Sein Volk ist nicht zufrieden. Seine Mitarbeiter faulenzen. Die Kasse ist leer. Räuber machen die Strassen unsicher. Er weiss nicht, wo anfangen mit Aufräumen.
Vor lauter Probleme sieht er keine Lösung.
Er geht zu einer Weise und fragt um Rat. Diese gibt ihm einen Diener mit, allerdings mit einer Warnung.
Seine Worte: „Dieser Diener ist sehr fleissig. Wenn ihm die Arbeit ausgeht, musst du ihn beschäftigen. Sonst treibt er Unfug!“
Er geht nach Hause und mit Hilfe seines neuen Dieners ist das Reich bald in einem top Zustand. Jetzt fangen die Probleme erst an. Sein Helfer ist übereifrig. Er organisiert wild darauf los und macht alles durcheinander.
Daraufhin geht der junge Sultan wieder zur Weise und bittet um Hilfe. Und erhält folgenden Rat:
„Wenn dein Diener keine Arbeit hat, beschäftige ihn mit etwas unwesentlichem, z.B. wie die Treppe hoch und runter steigen.“
Das war die optimale Lösung.
Seine Aufgaben erledigte der Diener zuverlässig und schnell. Der Sultan beschäftigte den Diener mit der Treppe, wenn er ihn nicht brauchte.
Das Reich entwickelte sich wunderbar. Alle waren, wie sich das in guten Geschichten gehört, glücklich.
Was kannst du aus dieser Geschichte lernen?
Der Diener ist dein Verstand und er ist immer aktiv.
Im Durchschnitt denkst du etwa 60 000 Gedanken pro Tag. Das ist eine beachtliche Menge.
Da lohnt es sich zu überlegen, wie die Qualität deiner Gedanken ist? Mal ehrlich, mit was beschäftigst du dich gerade jetzt?
Denkst du dich glücklich?
Folgendes Zitat ist von Marcus Aurelius. Er war von 161 bis 180 römischer Kaiser und Philosoph, der letzte bedeutende Vertreter der jüngeren Stoa (Stoiker).
Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.
Wenn deine Gedanken sich ständig mit Negativem beschäftigen, tust du dir gar nichts Gutes! Da ist der Verstand zu verlieren gar nicht so abwegig!
Das Denken ist in unserem Alltag nicht mehr weg zu denken!
Und das ist auch gut so. Wir analysieren die Situation, in der wir uns befinden. Wir bewerten und fragen uns, ist es gut oder schlecht? Wie können wir profitieren? Was ist der Nutzen und was kostet es uns? Und das ist sehr hilfreich.
Dieser Vorgang hilft uns zu entscheiden, wie wir uns verhalten.
Bejahen, Flucht oder Kampf.
Und diese Entscheidung bestimmt deine Lebensqualität.
Ein verbreitetes Muster ist verharren in einer Situation. Gerade auch dann, wenn diese nicht befriedigend ist. Besser etwas das bekannt ist, als zu neuen Ufern aufzubrechen.
In welchem Muster erkennst du dich? Bejahen, Flucht, Kampf oder Stagnation!
Wie du mit diesem Thema umgehen kannst, habe ich in diesem Blog "Dieser Trick vermittelt dir mehr Leichtigkeit" erwähnt.
Was ist die Grundlage unserer Entscheidungen?
Jetzt wird es spannend. Entscheidungen basieren auf unseren Erfahrungen!
Hast du gute Erinnerungen bezüglich Veränderungen, bist du offen für Neues. Du wirst dich schneller trauen, über deinen Tellerrand hinaus zu schauen. Wenn du öfters auf die Nase geflogen bist, in dir einer unbekannten Situation, wirst du eher skeptisch sein.
Hast du in der Schule gelernt ein Freidenker zu werden? Mehr dazu hier.
Das Gehirn braucht ca. 20% der verfügbaren Energie des Körpers.
Das Gehirn braucht ca. 20% der verfügbaren Energie des Körpers.
Um möglichst wirtschaftlich zu arbeiten, denken wir im bekannten Rahmen. Das Gehirn "erkennt" etwas ohne genau hinzuschauen. Und macht Annahmen.
Ich gebe dir ein Beispiel von einer Annahme. Vor einigen Tagen sah ich ein abgestelltes Velo. Oberhalb war eine Jacke. Es sah aus wie ein Mensch auf einem Velo. Für mich war das Bild irgendwie nicht stimmig. Als ich näher kam, hing die Jacke an einem Kleiderbügel und es war kein Mensch da.
Wie oft im Alltag nehmen wir etwas wahr und glauben, dass dies die ganze Geschichte ist? Nehmen wir uns die Zeit hinzugehen und der Sache auf den Grund zu gehen?
Das führt dazu, dass viele Informationen, wie "durchfallen". Wir nehmen sie nicht mehr bewusst wahr.
Um möglichst wirtschaftlich zu arbeiten, denken wir im bekannten Rahmen. Das Gehirn "erkennt" etwas ohne genau hinzuschauen. Und macht Annahmen.
Das führt dazu, dass viele Informationen, wie "durchfallen". Wir nehmen sie nicht mehr bewusst wahr.
So nehmen wir auch neue Informationen oft nicht bewusst wahr.
Mal ein einfaches Beispiel. Wenn du deinen Fuss gebrochen hast, lernst du mit Krücken zu gehen. Am Abend bist du immer erschöpft, weil das Laufen mit Stöcken kein automatisches Programm ist. Du verbrauchst viel mehr Energie als normal.
Nach 6 Wochen kannst du die Krücken zur Seite stellen. Deine Wahrnehmung musst du jetzt umprogrammieren. Du brauchst viel Energie, um neu gehen zu lernen. Du hast angefangen deinen Fuss zu schonen.
Und das ist ein neues automatisches Programm. Dies ist dir gar nicht so bewusst.
Genauso ist es mit dem Denken. Wir nehmen nicht bewusst wahr, dass unser Gehirn andauernd Erfahrungen mit einem Stempel versieht. Da ist es gar nicht so einfach Neues zu denken!
Neues Denken braucht mehr Energie!
Das Gehirn bevorzugt geistige „Autobahnen“. So denken wir schnell und energieeffizient.
Wissenschaftler nehmen an, dass wir pro Tag bis 5 % neue Gedanken haben. Stell dir vor, was sich ändern könnte, wenn wir pro Tag 6 % neue Gedanken hätten.
Wie denkst du dich glücklich?
- Erkenne, dass du lieber in bekannten Bahnen denkst.
- Beobachte dich in deinem Alltag. Welche Gewohnheiten hast du? Sowohl im Denken als auch im Handeln.
- Wenn du merkst, dass du z.B. grübelst, dann beschäftige deinen Geist. Denke an den Diener des Sultans. Eine gute Möglichkeit ist es deinen Körper oder deinen Atem bewusst wahrzunehmen. Fühlen und zur gleichen Zeit Denken ist schwierig.
- Wenn dir eine Gewohnheit auffällt, lerne diese kennen. Es ist nicht hilfreich radikal dagegen zu kämpfen.
- Alles was wir nicht haben wollen, bekommt mehr Energie und wird immer grösser. Immer eigenständiger!
- Bevor du reagierst, halte kurz inne, atme ein paar mal tief ein und aus. Dies gibt dir Zeit über deine Aktion nachzudenken.
- Wenn du es schaffst dich neu zu verhalten, neu zu denken, lobe dich. Belohne dich!
- Übe dieses Verhalten intensiv. Die Nervenzellen des Gehirns brauchen 3 Tage um zu wachsen.
Also um ein neues Verhalten zu trainieren ist das 3 Tage üben das Minimum. Mehr schadet nicht.
Fazit:
Der Verstand ist ein Segen.
Etwas durchdenken hilft dir schnell zu erkennen, wie du dich verhalten solltest. Du kannst so eine richtige Vorgehensweise entwickeln. Du kannst neue Ziele anpeilen. Dank deinem Verstand kannst du Neues lernen.
Das Denken ist auch ein Fluch!
Jede neue Erfahrung wird bevorzugt in einer bestehenden Schublade versorgt. Das wirkliche Frische in einer Situation geht damit verloren. Deine Grenzen zementieren sich immer mehr.
Welche Strategie spricht dich an? Denke dich glücklich!